Rückenschmerzen am Arbeitsplatz – und wie ich gelernt habe, mir selbst zu helfen
- petrapachaly
- 6. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Ich kenne sie gut – diese Art von Rückenschmerzen, die sich langsam einschleichen. Erst zieht es im Nacken, dann sitzt die Anspannung zwischen den Schulterblättern. Irgendwann kommt der untere Rücken dazu. Die Haltung wird schlechter, der Atem flacher. Und plötzlich ist selbst das Sitzen anstrengend.
Jahrelang habe ich viel Zeit am Schreibtisch verbracht – oft hochkonzentriert, mit zu wenig Pausen, zu wenig Bewegung und einer Menge Verantwortung. Ich habe im Recruiting gearbeitet und weiß, wie herausfordernd es ist, gute Mitarbeiter:innen zu finden. Aber was ich damals nicht wusste: Wie schwierig es ist, mit dem eigenen Körper in gutem Kontakt zu bleiben, wenn man ständig unter Spannung steht.
Ich habe es klassisch versucht: Physiotherapie, Osteopathie, Massage – manchmal half es kurzfristig, aber nie nachhaltig. Nach jeder Behandlung fing das Googeln nach der nächsten Praxis wieder an. Ich war auf der Suche nach jemandem, der mir den Schmerz abnimmt.
Irgendwann wurde mir klar: Ich muss selbst lernen, wie ich mit meinem Körper umgehen kann. Wie ich ihn im Alltag unterstütze – nicht nur dann, wenn es weh tut. Und so bin ich auf die Alexander-Technik gestoßen.
Erst war es nur ein Workshop, dann Einzelstunden – und plötzlich war da etwas anders. Ich habe nicht nur etwas für meinen Rücken getan, sondern etwas über mich gelernt.
Ich fand es faszinierend, dass auch Frederick Matthias Alexander, der Begründer dieser Methode, ganz ähnlich begonnen hat: mit einem gesundheitlichen Problem (Heiserkeit), das ihm kein Arzt erklären konnte. Also begann er, sich selbst zu beobachten – mit radikaler Ehrlichkeit und Neugier. Und genau das hat ihn zur Entwicklung der Alexander-Technik geführt.
Heute kann ich sagen: Ich bin nicht geheilt, aber ich habe Werkzeuge, mit denen ich mir im Alltag helfen kann. Ich spüre früher, wenn ich mich verspanne. Ich weiß, wie ich Pausen nutzen kann. Ich kann wieder mit meiner Frauengruppe joggen gehen – ohne Schmerzen.
Und genau deshalb ist es mir heute ein Anliegen, andere Menschen dabei zu unterstützen, für ihren Rücken Verantwortung zu übernehmen, bevor es zu spät ist.
Ob im Büro oder im Homeoffice – der Körper ist immer mit dabei. Und er verdient mehr Aufmerksamkeit als nur dann, wenn es weh tut.
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