Feldenkrais oder Alexander-Technik?
- petrapachaly
- 6. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Vor etwa 20 Jahren war ich abends in einem Volkshochschulkurs und lernte zum ersten Mal die Feldenkrais-Methode kennen. Wir lagen auf Matten, machten ganz sanfte Bewegungen, spürten nach, was sich verändert – und am Ende des Abends fühlte ich mich entspannter als sonst. Mein Atem war ruhiger, mein Nacken freier. Ich war überrascht, wie viel Wirkung in so kleinen Bewegungen liegen kann.
Damals war ich viel am PC – wie viele von uns. Ich hatte häufig Rückenschmerzen und verspannte Schultern. Der Kurs war für mich ein erster Hinweis: Bewegung allein reicht nicht. Ich brauche auch etwas, das mich zur Ruhe bringt, das Nervensystem entspannt.
Was ist Feldenkrais?
Die Feldenkrais-Methode basiert auf dem Prinzip, dass wir über bewusste, sanfte Bewegungen lernen können, eingefahrene Muster zu erkennen und zu verändern. Viele Übungen finden in der Rückenlage auf dem Boden statt, mit dem Ziel, mehr Bewegungsfreiheit und eine bessere Selbstwahrnehmung zu entwickeln.
Ich mochte diese Art des Lernens – es war ruhig, forschend, sehr achtsam. Aber: Ich konnte die Wirkung nicht wirklich in meinen Alltag übertragen. Am nächsten Morgen, am Schreibtisch, war ich wieder im alten Muster – verspannt, angestrengt, den Kopf vorgeschoben.
Wie ich zur Alexander-Technik kam
Einige Jahre später entdeckte ich die Alexander-Technik. Ich wollte immer noch wissen: Wie kann ich mich im Alltag leichter bewegen? Wie kann ich aktiv etwas tun, damit die Schmerzen nicht immer wiederkommen?
Was mich an der Alexander-Technik sofort angesprochen hat, war:
Sie findet im Alltag statt – im Sitzen, Stehen, Gehen, beim Tippen oder Sprechen.
Ich lernte, wie ich unbewusste Spannungen erkenne und loslasse – und das sogar in Bewegung.
Und ich lernte vor allem: Ich kann mir selbst helfen. Ich muss nicht auf die Matte oder warten, bis ein Kurs beginnt.
Was ist anders – was ist ähnlich?
Feldenkrais | Alexander-Technik |
Bewegungen meist in Rückenlage | Bewegungen im Alltag, oft im Sitzen oder Stehen oder Gehen |
Fokus auf Erforschen & Spüren | Fokus auf bewusste Koordination & Innehalten und Ausrichtung |
Sanfte Bewegungsabfolgen | Anwendung in konkreten Alltagssituationen |
Entspannung durch Bewegung | Aufrichtung & Leichtigkeit durch gelassene Aufmerksamkeit |
eher in Gruppen | eher 1:1 oder Kleingruppe |
Beide Methoden haben mir gezeigt, dass Körperwahrnehmung ein Schlüssel zur Veränderung ist.Aber die Alexander-Technik hat mir geholfen, diese Wahrnehmung auch im Alltag anzuwenden – nicht nur im Kursraum.
Was ich daraus gelernt habe
Damals im Feldenkrais-Kurs hatte ich eine wichtige Erkenntnis: Ich brauche im Leben nicht nur Aktivität, sondern auch Regeneration und ein Bewusstsein für mich und meinen Körper im Alltag. Ich nennen es gern "mich mitzukommen", um schon frühzeitig angemessen zu reagieren, gegenzusteuern. Die Alexander-Technik hat mir geholfen, genau das in meinen Alltag zu integrieren – nicht erst abends im Kurs, sondern direkt am Schreibtisch, im Gespräch, beim Zähneputzen.
Heute arbeite ich selbst mit der Alexander-Technik – und begleite Menschen dabei, ihren Körper neu kennenzulernen.

Viele meiner Kursteilnehmer*innen haben, wie ich damals, schon vieles ausprobiert – von Yoga über Feldenkrais bis zur Osteopathie. Und so baut sich Körperwissen auf, es ergänzt sich und man entwickelt sich weiter und kann sich immer besser selbst helfen.
Mein Fazit
Feldenkrais hat mir die Tür geöffnet – Alexander-Technik hat mir den Alltag verändert. Beides sind wunderbare Wege – je nachdem, was du suchst.
Wenn du neugierig bist, wie Alexander-Technik dir im Alltag helfen kann, schau gern in meine aktuellen Kurse oder melde dich für ein kostenloses Erstgespräch.Und: Es ist nie zu spät, neue Wege mit sich selbst zu gehen.
Wie war dein Weg? Hast du auch Feldenkrais ausprobiert – oder andere Körpermethoden? Schreib mir gern oder komm in den nächsten Workshop.
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